EE-MOO
Eine virtuelle ETH als Treff- und Kommunikationsort

Von Felix Rauch

Gehörst Du auch zu den Leuten, die sich zwischendurch gerne mal in einem Chat aufhalten, um Infos auszutauschen, gemeinsam Übungen an verschiedenen Rechnern zu lösen (sogenanntes distributed problem solving) oder auch nur etwas zu tratschen (chatten)? Hast Du bis jetzt auch schmerzlich einen ETH-eigenen Chat vermisst? Bist Du in der Not womöglich auf entfernte, schlecht erreichbare und mit schwerfälligen Java-Clients versehene Chats ausgewichen? Oder Hast Du Dir in der Hoffnung auf bessere virtuelle Zeiten das noch weit entfernte ETH World herbeigesehnt? Verzweifle nicht, denn das EE-MOO ist da!

Geschichte

Die auf den ersten Blick etwas an akustische Signale von Weiden-besetzenden Säugetieren erinnernde Buchstabenkombination MOO steht dabei fuer MUD, Object Oriented (siehe auch unten). Das EE kommt daher, dass das System am Departement für Elektrotechnik installiert wurde.

Doch zuerst etwas zur historischen Entwicklung von Chat-Systemen an der ETH: Am Anfang war das EzInfo (ich weiss, genau genommen gab's vorher noch die Aeolus-VAX). Auf EzInfo konnten sich die Studenten der ETH in den prä-n.ethz-etischen Zeiten einen Mail-Account einrichten. Neben diesem simplen, VMS-basierten Mail-System gab's das bei Info-Studis beliebte VISINFO, welches neben einem schwarzen Brett auch einen einfachen Chat bot. Mit dem Abschalten von EzInfo im letzten Sommer war die ETH offiziell Chat-los. Für einige war dieser Zustand unhaltbar, deshalb wurde durch Tobias Oetiker (neben anderen) am D-ELEK das EE-MOO erschaffen.

MOOs

MOOs könnte man auch als soziale MUDs bezeichnen, obwohl das nach einem gewissen Widersprich tönen mag. MUDs (Multi User Dungeons) sind typischerweise netzwerktaugliche, textbasierte Spiele für mehrere Teilnehmer in denen man mit Monstern und anderen Spielern kaempfen muss. Die MOOs funktionieren zwar etwa gleich, haben aber ein ganz anderes Ziel: Man soll sich darin friedlich unterhalten können. Zum Teil werden sie sogar für virtuelle Übungsstunden und zum gemeinsamen Lernen eingesetzt. Das EE-MOO nun wurde speziell für Studenten und Studentinnen der ETH angepasst: Einige Gebäude der ETH wurden im System grob nachgebaut (bis jetzt ETZ, RZ und IFW). Dadurch können Studis beispielsweise im Rechnerraum IFW D31 zum Übungslösen abmachen und sich, wenn der Raum schon voll ist, eben virtuell dort treffen. Oder auch bei Regen auf der IFW-Terasse ein Schwätzchen abhalten.

Die erste Verbindung

Doch genug von Historie und Theorie... das EE-MOO erreichst Du konkret auf folgende Arten: Es gibt bestimmt auch noch weitere Möglichkeiten bzw. Clients, aber diese zwei sollen für den Anfang genügen. Nachdem die Verbindung hergestellt ist, gelangt man zu einer Passwort-Abfrage. Ohne Account kann man vorläufig nur als Gast einloggen und zwar mittels: {\tt connect guest}. Danach kann man sich noch einen Namen für diese Sitzung auswählen und man ist bereits drin. Screendump

Navigation

Die Orientierung im MOO geschieht über einfache Kommandos wie look, west, out, etc. Die Möglichen Richtungen, die man an einer bestimmten Stelle nehmen kann, sind jeweils aufgeführt (siehe Bild). Um schneller zu den Kollegen zu kommen, gibt es auch noch den Befehl @join <player>, der einen sofort zum angegeben Spieler beamt. Um etwas zu sagen, stellt man einfach Doppelanführungszeichen (") vor den Text, flüstern kann man mit -<player> text. Es gibt noch eine Menge weiterer Kommandos, die ich hier aber nicht alle im Detail erklären will. Das eingebaute Hilfssystem kann mit dem Befehl help zu Rate gezogen werden.

Wer sich genügend umgesehen hat und gerne einen eigenen, passwortgeschützten login möchte, der kann dies mit dem Befehl @request tun: @request <name> for <email@domain.ch>. Danach bekommt man eine E-Mail zugeschickt mit allen weiteren Informationen. Ein registrierter Name hat den Vorteil, dass sich niemand anders mehr für Dich ausgeben kann und dass es zu keinen Verwechslungen mehr kommt. Ausserdem kannst Du Deiner Figur ein zu Hause geben, sodass Du nach jedem einloggen sofort dort bist und nicht beim üblichen Startort in der Eingangshalle des ETZ.

Zum Schluss noch ein Tipp: Da nicht auch noch die gesamte Aussenwelt rund um die ETH-Gebäude nachgebaut wurde, gelangt man nur über einen unterirdischen Tunnel von der ETZ-Tiefgarage zur IFW-Tiefgarage. Von da weg sollten euch die Räume wieder bekannt vorkommen.

Es bleibt mir abschliessend nur noch, euch viel Spass zu wünschen!


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